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3-Städte-Depot wird sinnlicher


Wissen vermitteln

3-Städte-Depot setzt Leader-Projekt um

Der Verein kümmerte sich bislang vor allem um die Restaurierung alter Industriemaschinen. Künftig soll ein Schwerpunkt auch auf die praktische Wissensvermittlung an die Jugend gelegt werden.

Von Wolfgang Weitzdörfer

Zwei Jahre ist es her, dass der Hückeswagener Verein 3-Städte-Depot die ersten Ideen für ein Förderprojekt im Rahmen des EU-Programms Leader sammelte. Der Verein kümmert sich in erster Linie darum, dass alte Industrie-Maschinen wieder hergerichtet werden, um so den technischen Wandel zu dokumentieren und vor allem der Jugend sicht- und begreifbar zu machen. „Das haben wir schon einige Jahre gemacht und in dieser Zeit viele alte Maschinen gestiftet bekommen, die unsere Mitglieder dann in liebevoller Kleinarbeit wieder flott gemacht haben“, sagt Albrecht Nunn, Vorsitzender des 3-Städte-Depots.

Im Zuge einer möglichen Förderung durch das Leader-Programm habe man sich Gedanken darüber gemacht, was der Verein machen könne, um vor allem jugendlichen Besuchern neben aller Theorie auch Möglichkeiten zu bieten, die verschiedenen technischen Entwicklungen praktisch erfahrbar werden zu lassen. „Ein halbes Jahr haben wir uns im Verein den Kopf zerbrochen, ehe wir uns dann für eine Neuausrichtung hin zu sinnlich erfahrbarer Technik in den sogenannten MINT-Berufen entschieden haben“, sagt Nunn.

Laut Zielbeschreibung des Förderprojekts solle sich das 3-Städte-Depot weg von der eher musealen Ausstellungshalle hin zu einer Bildungseinrichtung zum Anfassen, Mitmachen und Experimentieren entwickeln. Mit ausschlaggebend für diese Idee seien auch das erfolgreich verlaufene Angebot einer Schmiedewerkstatt für Jugendliche und Erwachsene sowie verschiedene Besuche von Schülergruppen im Depot gewesen.

Damit die Neuausrichtung geschehen kann, sollen durch die Leader-Förderung acht Arbeitsplätze im Eingangsbereich der Halle auf dem ehemaligen Bêché-Gelände an der Peterstraße 75 entstehen. Eigentlich sei die Umsetzung der Maßnahme längerfristig auf drei Jahre angelegt gewesen. „Wir haben aber durch zwei Spenden unseren notwendigen Eigenanteil der Fördersumme von 20.500 Euro schon beisammen. Deswegen möchten wir das Projekt bis zum Sommer des nächsten Jahres umgesetzt haben“, sagt Nunn.


5000 Euro seien von der Wipperfürther Hans-Hermann-Voss-Stiftung gespendet worden, 2500 Euro als Extraförderbeitrag der Hückeswagener Firma Pflitsch. Dazu seien die neuen Arbeitstische ebenfalls bereits vorhanden, wie Nunn stolz berichtet. „Die wurden uns von der Firma Arcus Treppen gebaut und zudem mit Elektroanschlüssen versehen.“ Die entsprechende Bestuhlung werde durch den Verein besorgt. Noch fehle zwar der endgültige Bescheid von der Landesregierung über die Förderung, das sei aber Formsache, sagt Nunn. „Wenn der jetzt noch vor Weihnachten kommt, dann haben wir nicht nur ein besonders schönes Weihnachtsgeschenk, sondern können auch im neuen Jahr direkt mit den Arbeiten loslegen.“

Der vordere Teil der großen Halle werde dann künftig der praktische Bereich im 3-Städte-Depot sein. Im Zuge dieser Änderung sei auch eine Angebotserweiterung geplant, sagt Nunn weiter. „Zum einen wird es Kursangebote im Freizeitbereich geben, zum anderen solche im Rahmen des Schulunterrichts, als ergänzendes Angebot.“ Der Verein sei dazu mit den Schulen im Gespräch, nicht nur mit jenen in der Schloss-Stadt, sondern auch mit denen in den umliegenden Städten. Und auch mit verschiedenen Gruppen der Jugendarbeit werde man sprechen, sagt Nunn.

„Außerdem soll unser Angebot an VHS-Kursen ausgeweitet werden, und an einem Samstagvormittag pro Monat ist eine sogenannte Offene Garage geplant.“ Dabei können Eltern mit ihren Kindern an die Peterstraße kommen, um auf spielerische Art und Weise zu experimentieren. „Es geht ums Ausprobieren und Selbermachen, aber zur Unterstützung sind immer auch Vereinsmitglieder da“, sagt Nunn.

Als weiterer Teil des Projekts werde es Gruppenführungen mit der Möglichkeit der Bewirtung im kleinen Stil geben. „Dafür haben wir die Möbel und die Einrichtung bereits, neu werden die Gruppenführungen sein.“ Etwa zehn davon werde es pro Jahr geben. Auch die öffentliche Präsentation der Exponate solle in Zukunft durch Beschilderungen mit Informationstafeln sowie die Unterstützung durch moderne Medien noch ansprechender umgesetzt werden.


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